E-Commerce und Nachhaltigkeit – für viele ein Widerspruch! Die Schweizerische Post zeigt Dir, dass Onlinehandel auch umweltfreundlich sein kann. Wir zeigen auf, wie Du Deine Logistik nachhaltiger machst und damit einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce leistest.
Nachhaltig, umweltfreundlich, ökologisch: Das sind die Schlagwörter von heute. Der Klimawandel ist nicht erst seit der Friday-for-Future-Bewegung in aller Munde. Er betrifft uns alle und macht vor keiner Sparte halt. Auch nicht vor dem E-Commerce!
Gerade im Cross Border E-Commerce ist Nachhaltigkeit ein großes Thema. Denn hier legen Waren weite Strecken zurück, und Kundinnen und Kunden haben die Umweltverträglichkeit bei ihren Bestellungen stets im Visier. Erfahre hier, wie Du die Nachhaltigkeit im Onlinehandel steigerst.
Die Verbindung von E-Commerce und Nachhaltigkeit ist längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Halte Dir mal die großen E-Retailer vor Augen: Amazon, Otto-Gruppe, Zalando, Target – sie alle setzen längst auf nachhaltige Lieferungen und geben laufend neue Nachhaltigkeitsziele bekannt.
Dies nicht ohne Grund. Denn laut einer IPC-Studie wünschen sich 69% resp. 66% aller befragten Onlineshopper und -shopperinnen eine nachhaltige Lieferoption für nationale resp. internationale Sendungen. 73% der Befragten sind sogar dazu bereit, zugunsten von mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce etwas länger auf ihre Bestellung zu warten.
Noch eine eindrückliche Zahl: 62% der Befragten sind bereit, für einen klimaneutralen Versand EUR 0.10 mehr zu bezahlen. Diese Tendenz ist auch bei der Verpackung auszumachen. 85% wünschen sich wiederverwendbare Verpackungen, und 68% sind ebenfalls bereit, dafür EUR 0.10 mehr zu bezahlen. Nachhaltigkeit im E-Commerce ist also ein Riesenthema.
Hast Du Dir schon einmal überlegt, welche Ansätze zur Erhöhung der Nachhaltigkeit im E-Commerce verfolgt werden können? Denke an die Verpackung – sie birgt ein großes Potenzial und kann richtig was bewirken! Doch was bedeutet überhaupt eine klimaneutrale Verpackung? Wir haben Dir einige Infos dazu zusammengestellt.
Wie realisierst Du umweltfreundliche Verpackungen? Lies unser Blog wie Du mit ökologischer Verpackung Deinen E-Commerce nachhaltiger gestaltest.
Also: Deine Kundinnen und Kunden möchten ihre Waren möglichst umweltfreundlich erhalten. Und sie sind auch bereit, etwas mehr dafür zu bezahlen und etwas länger auf die Bestellung zu warten.
Interessant aber ist, dass trotz dieser Tatsache nur 35% der befragten Konsumentinnen und Konsumenten ihr Verhalten bei den Versandoptionen geändert haben. Während des Bestellungsvorgangs sind also nur wenige konsequent und wählen tatsächlich eine klimafreundliche Lieferung.
Was bedeutet das nun für Dich als Onlinehändler? Nimm Deinen Kundinnen und Kunden die Entscheidung ab! Packe die zusätzlichen Kosten, die eine nachhaltige Logistik verursacht, in Deine Marge. Damit gehst Du mit gutem Beispiel voran und bietest ganz selbstverständlich nur noch nachhaltigen E-Commerce an.
Eine andere Möglichkeit ist Nudging. Nudging auf gut Deutsch bedeutet, einen Anstoß geben oder stupsen. Damit ist der Effekt gemeint, wenn «ein Verhältnis so gestaltet wird, dass es unser spontanes Tun in die erwünschte und für die Handelnden positive Richtung lenkt». (Quelle: Scheuthle, 2020)
Gemäß Scheuthle wird ein solcher Stupser generell gut akzeptiert, solange sein Ziel humanitär legitimiert ist und das Verhalten transparent gemacht wird. Wie kannst Du nun diesen Effekt für nachhaltige E-Commerce-Prozesse nutzen?
Ein Beispiel ist, die Versandoption bereits auf eine umweltfreundliche Option voreingestellt zu haben (Default). Die positive Wirkung wird nicht auf sich warten lassen, probiere es aus!
Anstelle der Zustimmungsregelung (Opt-In) kannst Du mit dem Default-Effekt Deine Kundinnen und Kunden dazu motivieren, das bereits gesetzte Häkchen aktiviert zu lassen.
Oder aber Du gibst ihnen eine zusätzliche Info, die kurz und knackig erklärt, wie viel CO2-Emissionen mit dieser Versandart eingespart oder kompensiert werden und weist auf den Effekt für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce hin.
Nachhaltigkeit im E-Commerce kann auf verschiedene Art und Weise umgesetzt werden. Eine Option ist die langsamere Versandart. So bedeutet zum Beispiel eine Slow Delivery, dass auf eine Express- oder Next Day Delivery verzichtet wurde.
Im Cross Border E-Commerce wird nicht immer eine schnelle Lieferung verlangt. Laut IPC sind im internationalen E-Commerce die Lieferkosten, der Lieferort, die Sendungsverfolgung, die Zölle und das Retourenhandling für die Kundenzufriedenheit viel wichtiger als die Lieferzeit (Quelle: IPC Shopper Survey 2019).
Denn es ist Fakt, dass Express- und Priority-Sendungen häufig mit dem Flugzeug transportiert werden, weil sie nicht genügend konsolidiert werden können. Economy-Sendungen hingegen werden je nach Lieferstrecke auf der Strasse transportiert und gesammelt.
Slow Delivery bedeutet aber nicht automatisch, dass es sich um einen nachhaltigen Versand handelt, denn es werden in jedem Fall Güter von A nach B gebracht. Im Inland ist dies je nach Postgesellschaft aber klimaneutral möglich. So übernimmt die Schweizerische Post beispielsweise die Kompensierung der CO2-Emissionen aller Briefsendungen im Inland, um die Nachhaltigkeit im E-Commerce zu stärken. Garantiert wird dies durch das Pro-Clima-Label.
Nicht nur für Klimaschützer gilt: Vermeiden geht vor Kompensieren. Ein Grundsatz, der im Cross Border E-Commerce eine große Herausforderung ist! Überhaupt keine CO2-Emissionen auszustoßen, ist im internationalen Onlinehandel schier unmöglich.
Nichtsdestotrotz hast Du die Möglichkeit, beim Versand ein Zeichen zu setzen – und zwar mit der Wahl des richtigen Versandpartners. Prüfe hier genau, welche Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit E-Commerce Dein potenzieller Versandpartner realisiert, um seinen CO2-Ausstoß zu minimieren.
Die Schweizerische Post setzt bereits heute auf verschiedene wirksame Maßnahmen, um ihre Prozesse umweltfreundlich zu gestalten:
Die Schweizerische Post setzt alles daran, verantwortungsbewusst zu handeln und umweltbewusst zu wirtschaften - für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce.
Für die CO2-Emissionen, die nach wie vor nicht zu vermeiden sind, haben Kundinnen und Kunden der Schweizerischen Post die Möglichkeit, ihre E-Commerce-Sendungen über Pro Clima zu kompensieren. Dabei wird in zwei Klimaschutzprojekte investiert.
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Mit Slow Delivery und der Wahl des richtigen Versandpartners bist Du bereits zwei wichtige Schritte in Richtung nachhaltigem Online-Versand gegangen. Du hast aber noch mehr Möglichkeiten, umweltbewusst zu agieren.
Ob der stationäre Handel oder der Onlinehandel bezüglich CO2-Bilanz die Nase vorn hat, ist umstritten. Gerade der nationale Onlinehandel kann je nach Empfängerort umweltschonender sein als der stationäre Handel.
In Gebieten mit hoher Siedlungsdichte können Bestellungen gebündelt und damit effizient zugestellt werden. In der Peripherie sind die Anfahrtswege länger und deshalb fallen höhere CO2-Emissionen an.
Teillieferungen im E-Commerce sind ineffizient und belasten zudem die CO2-Bilanz enorm. Den Kundinnen und Kunden ist diese Tatsache meistens gar nicht bewusst.
Vermeide Teillieferungen! Zum Beispiel so:
Nebst dem positiven Effekt auf die Umwelt vermeidest Du mit Teillieferungen auch doppelte Versandkosten. Unabhängig vom Thema Nachhaltigkeit im E-Commerce lohnt sich also, sich eingehend mit diesem Thema zu beschäftigen.
Hast Du Dir schon einmal überlegt, was die Zustellqualität mit der CO2-Bilanz zu tun hat? Eine Menge!
Wählst Du einen Zusteller, der eine schlechte Zustellqualität vorzuweisen hat, werden Waren unnötig hin- und hertransportiert. Beachtenswert: Die Schweizerische Post belegt im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz mit ihrer Erstzustellrate von 90%!
Durch den Service «Meine Sendung» kann die Zustellung bequem online gesteuert werden – auch nach der Sendungsaufgabe. Weiß Dein Kunde, Deine Kundin, dass am geplanten Zustelltag niemand zu Hause ist, kann die Sendung einem Nachbarn geliefert werden oder beispielsweise ins Büro umgeleitet. Praktisch, oder?
Noch ein wichtiger Hinweis, der Dir zeigt, was alles Einfluss auf die Zustellqualität und somit auch auf die Nachhaltigkeit im E-Commerce hat: Fallen bei Deiner Sendung Mehrwertsteuer und Zoll an, kommt es häufig vor, dass Kundinnen und Kunden das Paket ablehnen. Das bedeutet, die Sendung wird an Dich als Absender zurückgeschickt. Hinzu kommt, dass eine Rückerstattung erfolgen muss und Du keinen Cent verdienst.
In der Schweiz läuft es so: Kann eine Sendung nicht beim ersten Zustellversuch dem Empfänger ausgeliefert werden, wird sie bei der nächstgelegenen Poststelle deponiert. Der Empfänger, die Empfängerin findet eine Abholungseinladung im Briefkasten vor. Dieses Prozedere belastet die Nachhaltigkeit im E-Commerce, denn es verursacht unnötige Treibhausgase und könnte vermieden werden.
Nochmals: Der richtige Versandpartner ist der Schlüssel für eine hohe Zustellqualität! Aber auch der beste Zusteller kann die Sendung nicht abliefern, wenn der Empfänger, die Empfängerin nicht zu Hause ist. Deshalb ist die Versandoption elementar wichtig für umweltfreundlichen E-Commerce.
Bei der Versandoption ist zu unterscheiden, ob die Sendung nur gegen Unterschrift zugestellt wird oder nicht. Am besten ist, Deine Kundschaft entscheidet das selbst. Falls dies nicht möglich ist, empfiehlt sich eine Sendung per Einschreiben, so ist sie gleich versichert.
Was hat das Retourenhandling mit Klimaschutz zu tun? Ziemlich viel! Eine eindrückliche Zahl vorweg: Im Fashionbereich beträgt die Retourenquote bis zu 60%! Das kann unter Umständen bedeuten, dass eine Sendung erst um die ganze Welt transportiert wird, bis sie am Schluss wieder beim Ausgangspunkt ankommt. Fazit: Doppelt so viele CO2-Emissionen als nötig! Nicht gut für die Nachhaltigkeit im E-Commerce.
Eine einfache und vor allem kostenlose Retourenmöglichkeit ist in vielen Branchen eine Grundvoraussetzung, dass der Kunde, die Kundin überhaupt erst bestellt. Trotzdem hast Du als Onlinehändler einige Tools, um unnötige Rücksendungen zu vermeiden.
Wie kannst Du Deine Retourenquotesenken? Wir sagen es Dir in unserem Blog zur Retourenquote.
Hier nochmals alles, was Du zum Thema Nachhaltigkeit im E-Commerce wissen musst:
Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger für uns alle. Neuste Erkenntnisse in Forschung und Entwicklung werden in den E-Commerce einfließen und diesen noch ökologischer machen. Unsere Tipps sind ein erster Schritt – übernimm Verantwortung!
Quellen:
IPC, Shopper Survey, 2019: https://www.ipc.be/services/markets-and-regulations/cross-border-shopper-survey
IPC, Shopper Survey, 2021: https://www.ipc.be/services/markets-and-regulations/cross-border-shopper-survey
IPC, Shopper Survey, 2022: https://www.ipc.be/services/markets-and-regulations/cross-border-shopper-survey
Scheuthle H., Bitte Stupsen in Die Umwelt vom Bundesamt für Umwelt (BAFU), Ausgabe 01.2020